Muhammed Talha Memis ist süddeutscher Meister im Judo.
Während in München die Sicherheitskonferenz im Bayerischen Hof tagte, und der 1.FC Bayern München noch über das Spiel gegen Augsburg sinnierte,
kämpfte in München Großhadern ohne jeglichen Polizeieinsatz die süddeutsche Judojugend der Altersklasse U18 ( Jahrgang 2002 bis 2004) ihre Meister aus.
Ging es doch darum einen Medaillenplatz und damit die Startberechtigung zur Deutschen Meisterschaft am 2. und 3. März in Leipzig zu erringen.

Gut 200 Athletinnen und Athleten aus ganz Süddeutschland trafen sich zu dieser Veranstaltung im Olympiastützpunkt beim TSV Großhadern.
Zwei bayerische Athleten dieser Altersklasse waren nicht mit dabei, hatte sie doch der Bundestrainer zum Cadet European Judo Cup ins spanische Fuengirola geschickt.

Aus der Gewichtsklasse von Muhammed Talha Memis ( -55Kg) war aber keiner in Spanien, so dass alle schweren Brocken aus Süddeutschland anwesend waren.

16 Starter dürfen maximal auf der Süddeutschen antreten, wenn sie sich durch alle Instanzen gekämpft haben.
4 Athleten konnten in der 55Kg-Klasse krankheitsbedingt nicht antreten, sodass Memis als amtierender bayerischer Meister mit einem Freilos starten durfte.
Im weiteren Verlauf der Kämpfe sollte er dann nur noch auf Bayern treffen, da die Kollegen aus Bayern die anderen Süddeutschen Starter schon abserviert hatten.
Sein erster Gegner war, der wie entfesselt kämpfende, Lucas Bornschein vom ESV Ingolstadt.
Zum Ende der regulären Kampfzeit von vier Minuten stand es unentschieden, aber bei Bornschein war die Luft raus. Hier zahlte sich für Memis das sehr konditionsintensive Training seines Heimatvereins aus.
Nach 30 Sekunden im Golden Score ( Verlängerung) konnte er mit einen Schulterwurf auf Ippon den Kampf zu seinen Gunsten entscheiden.

Sein nächster Gegner war Maxim Gusselnikov vom Jahn Nürnberg. Gut drei Minuten dauerte es bis der Kampf mit Memis’ Spezialtechnik -Festhalter im Bodenkampf- beendet war. Der Einzug ins Finale war gesichert.

Sein Gegner, wie auf der Bayerischen zwei Wochen zuvor, der 1 ½ Jahre ältere Vusal Mustafayev vom Post SV Coburg.
Dieser kämpfte diesmal aktiver, um sich nicht wieder mit Strafen zu verlieren. (wir berichteten)
Knapp 50 Sekunden vor Ende der regulären Kampfzeit schaffte Memis mit einem Ura-Nage( Ausheber) die Führung mit einer kleinen Wertung.
Anstatt den Kampf jetzt über die Zeit zu bringen und den Titel sicher einzufahren wollte er es aber wissen, und handelte sich in der Folge kurz vor Schluss einen Konter und somit die Verlängerung im Golden Score ein.
Nach 30 Sekunden sah er dann seinen Chance zum Ko-uchi-makikomi (kleines Inneres Mitfallen). Dieser Wurf wurde durch die Kampfrichter mit Ippon bewertet, und Muhammed Talha Memis war Süddeutscher Meister.

Die Judoabteilung wünscht viel Erfolg auf der Deutschen Meisterschaft am 2.und 3. März in Leipzig